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Infektion mit dem Coronavirus: Symptome und Krankheitsverlauf

Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2

Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verursachen häufig Husten und Fieber. Aber auch viele weitere Symptome sind möglich. Welche Krankheitszeichen können auf COVID-19 hinweisen, welche Komplikationen können auftreten?

Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 – Häufigste Symptome.

Nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 dauert es im Mittel fünf bis sechs Tage, bis sich erste Symptome (Krankheitszeichen) von COVID-19 entwickeln.

Die häufigsten Krankheitszeichen einer Infektion mit dem Coronavirus sind Husten, Fieber und Schnupfen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) tritt bei 42 Prozent der in Deutschland erfassten COVID-19-Fälle Husten auf. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Betroffenen hat Fieber. Schnupfen wird von fast einem Drittel (31 Prozent) der Erkrankten berichtet. Bei etwa jedem fünften Erkrankten (19 Prozent) machen sich Störungen des Geruchs- oder Geschmackssinns bemerkbar. Weitere Symptome wie Halsschmerzen, Atemnot, Kopf- und Gliederschmerzen sowie allgemeine Schwäche können hinzukommen. Ein Prozent der Erkrankten entwickelt eine Lungenentzündung. Auch über Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall wird berichtet. Bindehautentzündung, Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen sind ebenfalls möglich. Auch andere Organe und Organsysteme wie das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem, Leber und Nieren können betroffen sein.

Ausprägungen und Komplikationen von COVID-19

Nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organsysteme können von einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 betroffen sein.

Im Zusammenhang mit einer Erkrankung an COVID-19 wurden nachfolgende Ausprägungen und Komplikationen beobachtet:

  • Erkrankungen der Atemwege: Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht sehr häufig Infektionen der Atemwege. Daraus kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, die meist in der zweiten Krankheitswoche auftritt und die bis zum Versagen der Atem- und Kreislauffunktion fortschreiten kann. 
  • Erkrankungen des Nervensystems: Als neurologische Symptome werden Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheit und andere Beeinträchtigungen beschrieben. Auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut wurden beobachtet. 
  • Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems: Bei einigen Erkrankten lässt sich nachweisen, dass auch das Herz betroffen ist. Darunter sind auch COVID-19-Fälle mit mildem oder moderatem Verlauf. Auch Kinder können betroffen sein. Vor allem bei Betroffenen mit schweren Infektionen der Atemwege kann es zu Schädigungen und Entzündungen des Herzmuskels, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen kommen. Bei schwerem Verlauf von COVID-19 besteht aufgrund einer krankhaft vermehrten Blutgerinnung zudem ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Embolien).
  • Leber- und Nierenerkrankungen: Auch Leberfunktionsstörungen sind mögliche Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-COV-2. Insbesondere bei schwer an COVID-19 Erkrankten, die beatmet werden müssen, kann ein akutes Nierenversagen auftreten, das eine Dialyse erforderlich machen kann.
  • Erkrankungen der Haut: An der Haut kann es unter anderem zu juckenden Ausschlägen, Bläschen, Knötchen und Rötungen kommen. Es sind auch Hautveränderungen möglich, die einer Nesselsucht oder Frostbeulen ähneln. In seltenen Fällen sind schwere Durchblutungsstörungen in den Körperspitzen wie Nase, Kinn, Finger oder Zehen beschrieben. Manchmal treten Hautveränderungen noch vor allen anderen Krankheitszeichen auf, sie werden aber auch im späteren Erkrankungsverlauf beobachtet. 
  • PIMS: Bei Kindern und Jugendlichen wurden seltene Fälle eines Pädiatrischen Inflammatorischen Multisystemischen Syndroms (PIMS) beobachtet (weitere Infos siehe „Besonderheiten von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen“).
  • Schwere Entzündungsreaktionen: Einige schwer Erkrankte entwickeln acht bis 15 Tage nach Erkrankungsbeginn eine Verschlechterung ihres Krankheitszustandes infolge schwerer Entzündungsreaktionen (Hyperinflammationssyndrom). In der Folge können mehrere Organe versagen. Viele der Betroffenen versterben.
  • Weitere Infektionen: Insbesondere schwer an COVID-19 Erkrankte können unter weiteren Infektionen leiden. In einigen Fällen wurde eine Infektion mit multiresistenten Bakterien festgestellt.

PCR-Test

Was ist ein PCR-Test?

Der PCR-Test (auch Labortest genannt) ist der Goldstandard unter den Corona-Tests. Mittels PCR-Test kann in einer Probe aus den Schleimhäuten der Atemwege zuverlässig nachgewiesen werden, ob Erreger vorhanden sind.
Beim PCR-Test handelt es sich um ein Standardverfahren in der Diagnostik von Viren. Der Test beruht auf der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR). Dabei wird Erbmaterial des Virus vervielfältigt. Dadurch gelingt es, Viren nachzuweisen, auch wenn erst wenige Erreger vorhanden sind. Der PCR-Test hat also eine hohe Sensitivität – er weist das Virus mit einer hohen Treffsicherheit nach. Zudem wird gezielt nur das Erbmaterial des Coronavirus SARS-CoV-2 vervielfältigt. Der Test hat damit eine hohe Spezifität, weist also genau das gewünschte Virus nach.

Wann wird der PCR-Test angewendet?

Der PCR-Test gilt als das zuverlässigste Verfahren, um den Verdacht auf eine akute Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 abzuklären. Es ist für alle Altersgruppen der ausschlaggebende Test für die Entscheidung, ob eine Person sich aufgrund einer SARS-CoV-2-Infektion in Isolierung begeben muss. Die Entscheidung, ob ein PCR-Test durchgeführt wird, trifft die Ärztin oder der Arzt bzw. das Gesundheitsamt.
Die Nationale Teststrategie gibt Empfehlungen, in welchen Situationen welche Tests verwendet werden sollen. Der PCR-Test sollte insbesondere eingesetzt werden:
bei Symptomen, die auf eine Erkrankung an COVID-19 hindeuten,
nach einem positiven Ergebnis im Antigen-SchnelltestAntigen-Selbsttest oder PCR-Pooltest,
bei Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall,
in Einrichtungen wie Kitas oder Schulen, Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen, Rehabilitationseinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften sowie in der ambulanten Pflege oder in Arztpraxen, wenn dort COVID-19-Fälle auftreten,
vor (Wieder-) Aufnahme in Krankenhäusern, Pflege- und weiteren medizinischen Einrichtungen sowie vor ambulanten Operationen.
Der PCR-Test ist in den genannten Situationen für die betroffene Person kostenlos.

Bund-Länder-Beschluss

Gemäß aktuellem Bund-Länder-Beschluss benötigen Personen, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, für bestimmte Orte einen Antigen-Schnelltest (maximal 24 Stunden alt) oder einen PCR-Test (maximal 48 Stunden alt). Dazu zählen Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Einrichtungen der Behindertenhilfe, die Innengastronomie, Veranstaltungen und Feste in Innenräumen, Sportstätten im Innenbereich, Beherbergungsbetriebe und körpernahe Dienstleistungen.
Die Länder können diese 3G-Regel ganz oder teilweise aussetzen, solange die 7-Tage-Inzidenz in einem Landkreis stabil unter 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt.
Die 3G stehen für vollständig geimpft, genesen und negativ getestet. In manchen Regionen können die Regeln noch strenger sein. Dort gilt beispielsweise für Clubs die 2G-Regel. Dies bedeutet, dass nur Personen, die geimpft oder genesen sind, Zutritt haben. Ein negativer Corona-Test reicht nicht aus.
Bitte beachten Sie die Regelungen in Ihrem Bundesland.

Wie läuft der PCR-Test ab?

Für den PCR-Test wird in der Regel eine Probe aus den Schleimhäuten der Atemwege entnommen. Der Abstrich erfolgt durch den Mund von der Rachenwand und/oder über die Nase aus dem Nasen-Rachenraum. Aus den tiefen Atemwegen können Proben durch Hustenauswurf, Spülungen oder die Entnahme von Sekret aus der Luftröhre gewonnen werden. Welche Methode der Probenentnahme im Einzelfall gewählt wird, entscheidet die Ärztin bzw. der Arzt.

Die Analyse der Probe mit dem PCR-Verfahren erfolgt in einem Labor. Mit dem Verfahren der PCR wird Erbmaterial des Virus so stark vervielfältigt, dass es nachgewiesen werden kann, auch wenn es zuvor nur in geringen Mengen vorlag.

Die Durchführung der PCR dauert etwa vier bis fünf Stunden. Hinzu kommen die Transportzeit ins Labor, die Vorbereitungszeit im Labor und gegebenenfalls eine Wartezeit wegen hohen Probeaufkommens. Meist liegt das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden nach der Probenentnahme vor. Bei starken Überlastungen der Labore kann es gelegentlich länger dauern.

Was geschieht bei einem positiven Testergebnis?

Wenn das Ergebnis des PCR-Tests positiv ist, bedeutet dies, dass eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 vorliegt. Das Labor, welches den Test ausgewertet hat, meldet das Ergebnis dem Gesundheitsamt. Bei einer Infektion mit dem Coronavirus, die durch einen PCR-Test bestätigt wurde, ordnet das Gesundheitsamt eine Isolierung an. Außerdem werden Kontaktpersonen ermittelt, die sich je nach Risikobeurteilung durch das Gesundheitsamt in Quarantäne begeben müssen. Bitte beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu den erforderlichen Maßnahmen sowie die Hygiene- und Verhaltenstipps bei einer Infektion mit dem Coronavirus.

Wie verhalte ich mich nach einem negativen Testergebnis?

Wenn das Ergebnis des PCR-Tests negativ ist, heißt das, dass keine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 festgestellt wurde. Doch jeder Corona-Test stellt nur eine Momentaufnahme dar. Daher sollten Sie auch bei einem negativen Ergebnis unbedingt weiterhin umsichtig handeln und die AHA+L+A-Formel einhalten. Fragen Sie Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.